Sakramente

Weihe – zum Dienst im Volk Gottes

Alle Getauften bilden gemeinsam die Kirche. Sie ist die Gemeinschaft des Volkes Gottes. Auf der Basis dieser Grundlage gibt es im Volk Gottes verschiedene Ämter und Dienste. Zum Amt des Priesters und zum Amt des Diakons werden in der katholischen Kirche Männer durch das Sakrament der Weihe bestellt und beauftragt.

Die Weihe erfolgt durch den Bischof – als Nachfolger der Apostel – mittels Gebet und Handauflegung. Der zum Priester Geweihte wird beauftragt: zur Feier der Eucharistie, zur Sendung der Sakramente, zur Sorge um die Diakonie und zur Leitung der Gemeinde. Wer ein Weiheamt in der Kirche empfängt, übt es nicht für sich selbst aus, sondern steht im Dienst der Gemeinschaft des Volkes Gottes.

Was sind die Voraussetzungen für die Priesterweihe? Die wichtigsten Voraussetzungen sind: ein erfolgreich abgeschlossenes Studium der Theologie an einer Universität, die Zustimmung bzw. Zulassung zur Weihe durch den Bischof und die Bereitschaft des Priesteramtskandidaten zölibatär, also künftig ehelos, zu leben.

Was ist ein Diakon? Das Wort Diakon kommt aus dem Griechischen und bedeutet: Diener. Das Diakonat ist eine Vorstufe zum Amt des Priesters, aber auch ein eigenständiges Amt in der Kirche. Dem Diakon ist in besonderer Weise der soziale Dienst an den Hilfsbedürftigen und Notleidenden anvertraut. Es gibt Diakone mit Zivilberuf, das heißt, dies Diakone üben noch einen weltlichen Beruf aus und sind zugleich in der Gemeinde tätig. Daneben gibt es auch hauptberufliche Diakone, die meist ein Theologiestudium abgeschlossen haben.

Wie steht es um die Zulassung von Frauen zum Diakonat und Priesteramt? Für das Lehramt in der katholischen Kirche ist die Frage geklärt. Es kann keine Zulassung von Frauen zur Priesterweihe geben. Ihre Zulassung zum Diakonat wird seit längerem geprüft. Strittig allerdings ist, ob diese lehramtliche Position endgültig bindend ist. Daher wird die Forderung nach der Möglichkeit, auch in der katholischen Kirche Frauen zu Priestern zu weihen, immer wieder erhoben.

Und der Priestermangel? Der Rückgang der Priesterweihen in den Diözesen Deutschlands ist dramatisch. Die Konsequenz: die kirchenrechtliche Regelung, dass einer Pfarrei ein Priester zugeordnet sein muss, lässt sich nicht mehr flächendeckend umsetzen. Daher werden neue Formen der Organisation von Pfarreien überlegt, z.B. die Pfarreiengemeinschaft. Ziel dieser Neuorganisation ist es, auch weiterhin die Seelsorge für alle Menschen aufrecht zu erhalten.